Es ist der erste Sonntag im Monat und damit wieder Zeit für ein neues #2018DIYdontBuy Thema. Rund um meine persönliche Challenge, dieses Jahr keine Kleidung neu zu kaufen, beantworte ich jeden Monat eine Fragestellung dazu. Und ihr könnt sehr gerne mitmachen und unten in der Linksammlung eure Beiträge dazu ergänzen!
Heute dreht sich das Thema rund um Reaktionen auf meine Aktion. Wie hat mein Umfeld reagiert? Reagieren die meisten eher positiv oder eher negativ, wenn sie von meiner Challenge erfahren? Ich erzähl es euch!
„… und warum?“
Als ich Ende des letzten Jahres vielen erzählte, was ich mir vornehme, war die erste Reaktion ganz oft: „… und warum?“ Meist sehr interessiert, sodass ich die Gründe erläuterte: Ich will mich selbst herausfordern, meinen Konsum reduzieren und mich nicht mehr länger an der Ausbeutung von Näherinnen und der Umweltverschmutzung beteiligen, die aus Fast Fashion resultieren. Das ist die Kurzfassung, die erst mal jeder bekommt.
Einige fragten das „…warum?“ auch mit einem eher kritischen und unverständigen Unterton – nach dem Motto: „Hä – warum tust du dir das an? Wie willst du das überhaupt machen?“ Das finde ich aber gar nicht schlimm. Vielmehr zeigt so eine Reaktion, wie ungewöhnlich es wohl noch ist, Routinen wie das regelmäßige und massenhafte Shoppen von Fast Fashion zu durchbrechen.
Inspiration
Nun zu der Reaktion, die ich am allerhäufigsten erhalten habe – und das ist die Rückmeldung, dass mir Leser*innen sagen, dass sie sich durch meine Aktion inspiriert fühlen. Ich war völlig hin und weg, wie viele von euch ganz spontan Anfang des Jahres entschieden haben: „Ja, da mach ich auch mit!“ Das ist so genial für mich.
Aber auch in meinem privaten Umfeld haben mir so viele schon gesagt, dass sie nun viel mehr darauf achten, wie viel sie einkaufen, und ob sie die Sachen wirklich haben wollen. Diese Reaktion ist für mich wirklich die schönste und wertvollste.
Denn ich mache das ganz bewusst nicht mit erhobenem Zeigefinger. Sondern ich zeige, wie es mir mit meiner Challenge geht. Und erkläre, warum ich das mache.
Aber ich möchte auf keinen Fall sagen: „Ihr müsst das genauso machen.“ Dass sich so viele inspiriert fühlen, ist einfach der Hammer!
„Na aber du kaufst ja noch Stoffe!“
Manchmal, aber das ist wirklich sehr selten, kommt eine Reaktion wie: „Na aber du kaufst ja noch Stoffe, ist ja also doch gar nicht so nachhaltig!“ Dieser Reaktion habe ich sogar schon einmal einen ganzen Blogbeitrag gewidmet, den du hier nachlesen kannst.
Die Reaktion finde ich nämlich total kurios, weil ich ja nie behauptet habe, plötzlich der nachhaltigste Mensch der Welt zu sein. Ich möchte meinen Teil beitragen, und dieser Teil darf sehr gern nach und nach immer größer werden – aber mag halt auch nicht nackig rumlaufen, wenn mir mal ein Kleidungsstück irreparabel kaputt geht. 😀
Und man glaube mir: Ein Kleidungsstück ist bei weitem nicht so schnell genäht, wie man eines kaufen kann. Stoffe kaufe ich nur mit konkretem Projekt im Kopf, nie „einfach so“. Zum Horten von Stoffen hab ich gar keinen Platz.
Für mich spielt hier auch die Verhältnismäßigkeit eine Rolle: Ich kann in fünf Minuten in einem Onlineshop 10 Kleidungsstücke bestellen. Aber ich kann in der Zeit nicht mal den Zuschnitt für ein einziges Kleidungsstück machen. Nähen lässt meiner Meinung nach bewusster konsumieren: Brauch ich das wirklich? Will ich mir das nähen? Geb ich mir den Aufwand?
Jetzt bin ich sehr gespannt, welche Reaktionen du so bekommen hast! Füge hier deinen Beitrag für das heutige Thema hinzu:
[inlinkz_linkup id=801496 mode=1]
HINWEIS | Wenn ihr das hier installierte InLinkz Tool nutzt, um euren Beitragzu verlinken, erklärt ihr eucheinverstanden, dass InLinkz eure Daten speichert, um seinen Service zur Verfügung stellen zu können. Weitere Informationen hierzu findet ihr in der Datenschutzerklärung (Privacy Policy) von InLinkz HIER. Wenn ihr damit nicht einverstanden seid, verzichtet bitte auf eine Verlinkung. Danke!
Ich freu mich, von euch zu lesen!
Ich bin Lisa – und ich kann nie still sitzen. Auf mein feenstaub blogge ich seit 2013 über meine Leidenschaften: Das sind tolle DIY-Ideen, schickes Design und ganz besondere Illustrationen. Hauptsache selbstgemacht! Mehr über mich.
Hana Mond says
Wenn der Stoffkauf nicht bewusster stattfindet als der Kleiderkauf, ist der „Kaufstopp“ wirklich sinnlos und das für den Kaufstopp aufgeführte Nachhaltigkeits-Argument obsolet – daher kann ich das Argument gut nachvollziehen. Fast fabric ist nicht besser als fast fashion, bei vielen Hobbyschneidern stapelt sich der Stoff im Schrank – da ist nix gewonnen. Ich kaufe leider auch nicht überlegt genug Stoff, bei Kleidung bin ich viel zurückhaltender und finde den Verzicht viel einfacher. Da hilft mir ja der Gedanke „Kann ich so ähnlich nachnähen“ – aber leider kann ich ein tolles Stoffmuster nich selbst in guter Qualität nachproduzieren, da lässt mich der „Jetzt kaufen oder nie haben“-Gedanke manchmal Stoffe kaufen, die dann doch nicht gut genug zu mir passen.
Wenn man nur Stoff kauft für konkrete, benötigte Projekte, ist das natürlich kein Problem und dann ist „du kaufst ja Stoff“ genauso wenig ein Gegenargument wie „du ersetzt kaputte Socken“.
meinfeenstaub says
Hey Hana,
danke für deinen Kommentar. 🙂
Ich kaufe nur Stoff, wenn ich ein konkretes Projekt im Kopf hab – niemals einfach nur, um ihn zu haben. Sonst stellt sich am Ende heraus, dass es zu wenig ist und dann bin ich traurig. Oder er würde halt einstauben. Aber zum Horten hab ich gar keinen Platz.
Ich find das Argument deshalb so doof, weil die Person in dem Moment ja gar nicht weiß, wie viel Stoff ich kaufe, welchen Stoff ich kaufe und wie bewusst ich kaufe. Hauptsache „Du kaufst ja Stoff!“ rausgehauen, um was kritisiert zu haben. Darum geht es mir.
Bei mir spielt hier auch die Verhältnismäßigkeit eine Rolle: Ich kann in fünf Minuten in einem Onlineshop 10 Kleidungsstücke bestellen. Aber ich kann in der Zeit nicht mal den Zuschnitt für ein einziges Kleidungsstück machen. Nähen lässt meiner Meinung nach bewusster konsumieren: Brauch ich das wirklich? Will ich mir das nähen? Geb ich mir den Aufwand?
Ganz liebe Grüße
Lisa 🙂
Suzan says
Hallo Lisa,
ich finde deinen Plan unglaublich toll und auch wie du mit den Reaktionen der Menschen umgehst. Eine total gesunde Haltung meiner Meinung nach.
Bei mir lief es ganz anders. Ich habe letztes Jahr mit dem Nähen angefangen und nach und nach schlich sich immer mehr der Gedanke ein, ach so was könnte ich auch mal nähen. Und da mir Stoffe kaufen deutlich mehr Spaß macht als Shoppen bin ich ziemlich schnell dazu übergegangen mir die Teile die in meiner Garderobe noch fehlen lieber selber zu nähen.
Ich bewundere dich, dass du den Stoff passend zu den Projekten kaufst. Ich habe mittlerweile einen kleinen und im Vergleich zu anderen sicher noch recht bescheidenen Stoffstapel im Regal liegen, wo ich oft nur eine grobe Idee habe, was ich damit machen könnte. Aber bisher haben sich zum richtigen Zeitpunkt auch die richtigen Schnittmuster gefunden, oder ich konnte mir die nötigen Nähtechniken aneignen. Es hat aber den Vorteil, dass ich so auch spontan mal ein Stündchen an der Nähmaschine sitzen kann =) Aber auch hier muss jeder sein eigenes gesundes Maß finden 🙂
Da in meinem Umfeld kaum Näherinnen sind, ernte ich tatsächlich viel positive Resonanz und ich habe auch schon ein paar mal „ach dann brauchst du ja gar nicht mehr shoppen“ gehört. Ich freue mich immer sehr über so positive Reaktionen.
Ich fühle mich aber auch von Menschen wir Dir sehr inspiriert und bestärkt weiter zu machen.
Bleib weiterhin ein so fröhlicher Mensch mit Überzeugungen und Lebensfreude. Ich freue mich schon wieder von dir zu lesen.
Kathrin says
Hallo Lisa,
ich habe mir für dieses Jahr auch vorgenommen, mir keine neue Kleidung zu kaufen. Bis auf ein T-Shirt, was mit Flamingos war – und da kann ich einfach nicht widerstehen – habe ich bisher durchgehalten. Ich habe sogar festgestellt, dass mich die ganze Fast Fashion-Thema mittlerweile sogar nervt. Früher war es eine schöne Freizeitbeschäftigung für mich, Kataloge oder Onlineshops durchzustöbern und alles zu markieren bzw. in den Warenkorb zu packen, was mir gefiel. Jetzt empfinde ich das als verlorene Zeit. Die Mode und Trends ändern sich so schnell, da kann man nie alles haben. Ich will da nicht mehr hinterher hetzen müssen.
Mich bedrückt sogar die Menge an Kleidung, die ich im Schrank habe. Ich habe viel aussortiert. Es gibt andere Frauen, die sich darüber freuen und es tragen. Das ist besser, als wenn es bei mir im Schrank liegt.
Ich nähe auch selber – schon seit Jahren. Ich habe also nicht erst seit meinem Kaufverzicht angefangen. Am Anfang habe ich auch immer Stoffe gekauft, einfach weil sie mir gefielen. Aber es ist, wie du schreibst: Dann hat man den Stoff liegen und weiß nicht was man damit nähen soll. Für ein Projekt ist es zu wenig für das andere zuviel. Da bin ich dann auch sparsam und möchte nicht einen halben Meter Stoff verschwenden… Auch hier gehe ich jetzt bewusster vor und kaufe Stoff nur noch für passende Projekte.
Es freut mich, weiter über deinen Weg zu lesen.
Liebe Grüße
Kathrin