DIY: FIMO-Kette mit Lettering-Schriftzug zum Werbewahnsinn | mit Printable

{Werbung für Galgenhumor.}

Stand der Dinge? Werbung! Alles ist jetzt Werbung. Und Werbung ist alles.

Wenn du einen eigenen Blog hast, hast du ganz bestimmt auch das Verfahren um Vreni Frost mitbekommen. Vreni wurde von einem Verband dafür abgemahnt hat, dass sie Marken in einem Foto auf Instagram getaggt und dies nicht als Werbung gekennzeichnet hat – mit denen sie wohlgemerkt keine Kooperation hat/te. Einfach nur die Marken, die sie trägt, weil eben eh immer alle fragen.

Bislang war die klare Vorgabe der Landesmedienanstalten, dass man als Blogger alles, was bezahlt wurde oder wofür es unternehmensseitig eine gewisse Gegenleistung gab, als Werbung kennzeichnet. Hab ich auch immer so gemacht. Macht ja Sinn – eine klare Grenze ziehen zwischen redaktionellen und werblichen Inhalten. Für die Transparenz! Alles andere sind meine Tipps und Empfehlungen, für die mich natürlich niemand bezahlt. Wie bei jedem anderen Blogger mit Ehre auch. Das ist ja das tolle am Bloggen: Man bekommt so viele tolle Tipps und Empfehlungen! Jetzt das Absurde: Vreni hat den Prozess in erster Instanz verloren! (Vreni legt Berufung ein – beteilige dich hier an den Gerichtskosten, hab ich auch schon gemacht!)

Stand der Dinge: Sobald ein Blogger eine Kooperation eingegangen ist, gilt das Instagram-Profil also für manche Gerichte insgesamt als gewerblich. Das bedeutet, persönliche Empfehlungen, Ortsmarkierungen im Lieblingscafé, Markierungen von Freunden, die ebenfalls ein gewerbliches Profil haben – all das müsste mit Werbung gekennzeichnet werden, wenn es nach diesem ersten Urteil geht. Einfach weil es werblich klingt. Egal ob man überhaupt mit einem Unternehmen in Verbindung steht. Um auf der sicheren Seite zu sein, greift nun der Werbemarkierungs-Wahnsinn um sich. Im Livestream mit Blogst (hier anzusehen) könnt ihr euch die Empfehlungen von Anwalt Thomas Schwenke anhören.

Nun dachte ich mir, weil Galgenhumor mein zweiter Vorname ist (nein, hab gelogen, eigentlich Maria), für meine Insta-Stories mach ich mir einfach eine schicke Statement-Kette aus FIMO (Werbuuung), die ich auch spiegelverkehrt tragen kann für den Selfie-Modus! Zack – immer brav gekennzeichnet! Egal ob ich nun unabsichtlich Werbung für Markennennung, fürs Tomatentöten, fürs ordnungsgemäße Entsorgen von Hundehäufchen oder versehentlich für die Marke meiner Kamera mache.

Oben links: Wenn ich mich in Sicherheit wiege ob meiner Kennzeichnung. Rechts: Wenn ich mir der Absurdität dessen bewusst werde.

Also: Macht euch eure eigene „Werbung“ Statement-Kette und setzt ein Statement. Für Werbung.

(Ich sag’s extra noch mal dazu: Bitte alles ab hier nicht ernstnehmen, kennzeichnungstechnisch!)

DIY FIMO-Kette mit Lettering selbermachen

1. Wenn du Lust auf einen schicken Farbverlauf hast: Guck dir in diesem Beitrag an, wie’s geht! Wenn du damit fertig bist, hast du eine schöne glatte FIMO-Platte mit Farbverlauf, die etwa 5 mm dick ist. Du kannst den Schriftzug alternativ auch einfarbig machen natürlich. Dann einfach 5 mm dick ausrollen!

2. Drucke dir hier meine Vorlage aus.

3. Schneide die Vorlage mit einer feinen Schere aus. (Wenn du einen Plotter hast: Noch besser! Ich leider nicht.)

4. Übertrage nun mit dem Messer die Vorlage auf dein FIMO und schneide die Buchstaben fein säuberlich aus. Steche links und rechts an den oberen Ecken jeweils ein Loch. Nun kommt dein Schriftzug für 30 Minuten bei 110 Grad in den Ofen.

Dann kommt nur noch die Kette mittels zwei Schmuckringen dran – et voilà –  spiegelverkehrt anziehen und endlich ist jede Insta-Story ordnungsgemäß gekennzeichnet!

Und jetzt noch mal im Ernst: Mich macht es so wütend, was da gerade los ist. Das, was in diversen Urteilen momentan passiert, schränkt einfach jeden Blogger komplett in der eigenen Arbeit ein.

Nur weil es einige schwarze Schafe gibt, die irgendwo ein #ad in einer Hashtagwolke verstecken oder Werbung gar nicht kennzeichnen, werden jetzt Leute, die alles ordnungsgemäß umsetzen, abgemahnt und vor Gerichte zitiert. Weil sie Marken in einem Foto taggen. Was eine Funktion von Instagram ist. Um sich zu vernetzen. Für das Social in Social Media. Deshalb noch mal: Wenn ihr ein paar Euro übrig habt, spendet für Vrenis Prozess.

Oder kauft euch FIMO und bastelt meine Kette. Oder beides.

Mögt ihr meine Werbung-Kette? Dann nehmt sie doch mit auf Pinterest – so sind die Pins auch direkt gekennzeichnet, das ist doch genial!

Habt ihr die ganze Debatte mitbekommen? Was haltet ihr davon?