Weiter geht es mit #DIYnspiration! Einmal im Monat stelle ich jetzt einen besonders schönen und kreativen DIY-Blog aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz hier vor. Das Tolle: Es gibt nicht nur eine Blogbeschreibung von mir, sondern ein Interview in 15 Fragen, um den oder die DIY-Blogger*in näher kennenzulernen und ganz viel hinter die Kulissen zu blicken. Ich habe bereits fünf wunderbare Bloggerinnen vorgestellt, lest euch hier unbedingt die bisherigen Interviews durch!
Heute stelle ich euch Vera von Paulsvera vor. Auf Vera bin ich zum ersten Mal aufmerksam geworden, als ich ihre genialen Diamantanhänger aus Schmelzgranulat entdeckt habe – das fand ich so kreativ und einzigartig, dass ich mir ihren Blog näher angesehen habe. Und das Schöne: All ihre Ideen sind so toll! Die DIY-Ideen von Vera sind immer ganz besonders, aus einem tollen Materialmix und noch dazu leicht nachzumachen. Jetzt mache ich die Bühne frei für Vera und ihre tollen Antworten auf meine 15 DIY-Fragen:
1. Stell dich und deinen Blog kurz vor!
Ich bin Vera, ganz frisch 31 geworden, Wahlhamburgerin, Mama der wilden Hilde und leidenschaftliche DIY-Bloggerin. Mein Herz schlägt schon immer für schöne Dinge und für’s Selber Machen. Seit Mai 2016 teile ich meine Interior-Ideen und DIY-Projekte auf meinem Blog paulsvera und hoffe damit ganz viele Gleichgesinnte zum Nachmachen und selbst kreativ werden zu motivieren. Kreativität ist das übergreifende Thema meines Blogs, dass sich auch in meinen anderen Kategorien wieder findet – in meiner neuen Makers-Serie blicke ich z.B. hinter die Kulissen von kleinen Kreativunternehmen und in meinem Design Freebies Bereich gibt es kostenlose von mir gestaltete Printables.
2. Was bedeutet DIY für dich?
DIY bedeutet für mich in erster Linie Spaß daran zu haben, etwas Schönes mit den eigenen Händen zu schaffen.
3. Wie gehst du an ein DIY-Projekt ran? Planst du alles genauestens oder probierst du einfach mal rum, à „Wird schon hinhauen“?
Ich bin absoluter Spontan-Blogger und daher auch eher ein Improvisations-Typ, was die Durchführung meiner DIY-Projekte betrifft. Die Ideen reifen zwar meistens schon länger in meinem Kopf (und mindestens in einem meiner drei oder vier Notizbücher – ich habe ehrlicherweise den Überblick verloren 🙂 ) aber bis zur tatsächlichen Umsetzung dauert es oft. Dafür braucht es – wie für so viele Dinge an denen viel Herzblut hängt – die richtige Stimmung.
Irgendwann packt mich dann der Drang, meine Ideen endlich in die Tat umzusetzen, und es entstehen meist zwei oder drei Projekte an einem Tag. Neben den Projekten, die mir schon länger im Kopf rum schwirren, entstehen lustiger weise oft Nebenprojekte aus Resten oder ganz spontane Sachen, die gar nicht geplant waren. Einmal im Kreativ-Flow, bin ich kaum zu bremsen. Da ich meistens versuche, mit den Materialien und Werkzeugen auszukommen, die ich bereits zuhause habe, improvisiere ich oft. Die Projekte nehmen dadurch zwar manchmal eine andere Form an, als ursprünglich gedacht, aber ich glaube sie verlieren dadurch auch etwas an Komplexität und sind leichter nachzumachen.
4. Stichwort DIY Desaster – nicht jede Selbermach-Idee landet auch auf dem Blog – bei mir zumindest. Manchmal geht einfach was in die Hose, das ich mir so toll ausgemalt habe. Ist bei dir bestimmt genauso. Welche DIY-Desaster gab es bei dir schon, die du lieber mal hast unter den Tisch fallen lassen?
Ich probiere viel Hin und Her, wenn ich gerade mit einem Projekt beschäftigt bin. Dabei entstehen oft DIYs, die mich im ersten Moment nicht überzeugen – dann werden sie auch nicht verbloggt. So richtige Desaster sind es jedoch meistens nicht. Das hatte ich nur einmal als ich für unsere Kita einen transparenten Bilderrahmen mit Handletter-Schriftzug machen wollte – in meinem Kopf sah der Schriftzug wie gedruckt aus. Die Realität hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt – erstmal keine Handletter-Versuche auf Plastik mehr für mich 🙂
5. Was sind deine Top-3-Lieblingsprojekte, die du auf deinem Blog gezeigt hast
– und warum gerade diese?
Einer meiner neusten Beiträge, mein großformatiges Aquarell Wall-Hanging, weil es so einfach zu machen ist! Eine Freundin hat es gleich nachgemacht, das zeigt mir, dass hier wirklich jeder mit wenigen Mitteln ein tolles wirkungsvolles DIY schaffen kann.
Meine gesprenkelten Ringschalen – auch wenn der Sprenkel Trend so langsam abebbt. Ich finde sie einfach immer noch wunderhübsch und so toll zum Verschenken!
Mein Ikea-Ivar Hack, für den es lediglich etwas Masking-Tape und zusätzliche Beine braucht. Die Idee das Regal mit dem Masking-Tape aufzuhübschen kam mir hier ganz spontan – das sind einfach oft die besten Projekte.
6. Mit welchen Materialien arbeitest du am liebsten?
Ich mag gerade die Kombination aus unterschiedlichen Materialien und probiere gerne Neues. Hoch im Kurs stehen aber meistens Holz, Papier, Snappap, Stoff, Plexiglas und Messingdraht. Jedes Material für sich bietet so viele Möglichkeiten und es ist schön zu sehen, was daraus alles entstehen kann – ich bin ehrlich gesagt oft selbst überrascht.
7. Und hast du eine Lieblingstechnik?
Ich gestalte unglaublich gerne meine Design Freebies. Ob Kalender, Geschenkpapier oder 3D-Objekte zum Falten wie z.B. meine Marmor-Diamanten oder mein Terrazzo-Mobile – mit nur einem Blatt Papier und dem richtigen Gedanken kann man plötzlich so viel Neues und Schönes kreieren. Und das Tollste daran ist, dass meine Leser sie einfach zuhause ausdrucken können.
8. Ich mag an deinen Projekten besonders, dass sie oft ganz simpel und ästhetisch sind – ohne viel Schnickschnack, einfach schön, und trendy. Was würdest du persönlich sagen, macht deinen Blog besonders?
Ich glaube, was meinen Blog besonders macht, ist, dass ich versuche, schöne, vom skandinavischen Design angehauchte, DIYs zu schaffen, die jeder mit wenigen Mitteln nachmachen kann. Mit meinem Bewertungssystem – dem paulsvera-Steckbrief – können meine Leser schnell erkennen, wie aufwändig und teuer ein DIY-Projekt wird und was sie alles dafür benötigen. So kann sich jeder vorab überlegen, ob er das Projekt angeht oder doch lieber etwas anderes ausprobiert.
9. Hand aufs Herz – hast du einen Werkraum für deine Projekte oder ist auch bei dir immer das komplette Wohnzimmer voller DIY-Utensilien? Ich persönlich habe ja schon ein paar „Ecken der Schande“, die voller DIY-Kram sind.
Oh was würde ich für einen Werkraum geben, aber leider nein. Wohnraum in Hamburg (vor allem in den beliebten Stadtteilen) ist knapp und teuer. Daher kuscheln wir uns momentan auf etwas über 65qm zusammen. Da wird oft die ganze Wohnung zu Bastelecke, Arbeitsraum und Fotostudio umfunktioniert – das kann ganz schön wild aussehen. Ich versuche meist alles wieder halbwegs in Originalzustand zu versetzen bevor Mann und Kind nach Hause kommen…wenn der Projekteifer jedoch groß ist oder ein Projekt nicht fertig wird, klappt das natürlich nicht 🙂 Momentan hoffe ich jedoch noch auf einen günstigen Atelierplatz bei einer Freundin – also gerne Daumen drücken!
10. Als Leser sieht man ja immer nur die tollen Ergebnisse – wie viel Zeit investierst du immer ungefähr in einen DIY-Blogpost?
Ich würde sagen ohne den vorgelagerten kreativen Prozess, also ab der Umsetzungsphase, ungefähr 8 Stunden – mal mehr, mal weniger. Kommt immer etwas auf den Umfang und die Motivation an. Darüber hinaus kommen aber natürlich noch die ganzen Social-Media-Themen und Co. Letztlich ist ein professioneller Blog einfach eine Vollzeitbeschäftigung.
11. Welche DIY-Blogs liest du selbst am liebsten, wo lässt du dich inspirieren?
Es gibt so viele tolle DIY-Blogs die ich hier aufzählen könnte. Definitiv dazu gehören Zwoste, Craftifair, Heimatbaum, Leuchttage und Schere Leim Papier. Ach ich könnte die Liste noch ewig fortsetzen. Ich bin immer wieder begeistert was jede einzelne Bloggerin auf die Beine stellt! Wirklich toll!
Inspirieren lasse ich mich meist von den Dingen, die mich im Alltag umgeben, und die Dinge, dich ich einfach gerne mag, die finde ich meistens in schönen Lädchen und in Interior- und Designzeitschriften.
12. Hast du einen Support, was deinen Blog betrifft, oder machst du alle Fotos (auch die, auf denen du zu sehen bist) selbst?
Mein größter Support ist mein Mann, der als Frontend-Entwickler alles Technische umsetzt, was ich mir so in den Kopf setze und natürlich noch viel mehr, von dem ich keine Ahnung habe. Darüber hinaus steht er mir in Design-Fragen immer mit Rat und Tat zur Seite und macht auch mal ein Foto von mir wenn es erforderlich ist, das kann er nämlich auch ganz gut. Gerade arbeiten wir in den Abendstunden an einem Redesign des Blogs. Ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne ihn machen würde – natürlich nicht nur wegen des Blogs!
13. Was machst du, wenn du nicht bloggst? Hast du Hobbies, die aus deinem Blog so gar nicht ersichtlich werden?
Mein Blog ist aus meinem größten Hobby, dem Selbermachen und Kreativsein, entstanden. Denn auch wenn das Herz schon immer für DIY-Projekte geschlagen hat, komme ich beruflich aus einer sehr analytischen und zahlenlastigen Welt. Neben dem Aufbau meiner Selbständigkeit und meinem Grafikdesign-Studium genieße ich meine freie Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Wir sind unglaublich gerne unterwegs und ich hoffe auch das Backpacken in Zukunft wieder etwas aufleben zu lassen – gerade werden große Pläne für den nächsten Winter geschmiedet und ich bin schon ganz aufgeregt wenn ich nur darüber nachdenke.
14. Wenn du etwas wünschen könntest: Was ist dein persönlicher Traum, was deinen Blog angeht?
Es wäre schön, wenn sich aus dem Blog bzw. aus dem, was sich darum oder daraus ergibt, ein berufliches Standbein entwickelt. Was gibt es denn Schöneres, als in dem Bereich zu arbeiten, für den man richtig brennt?
15. Und zum Abschluss: Ich finde ja – DIY kann jeder, weil viele Ideen ganz easy umzusetzen sind. Was sagst du zu sogenannten Bastelmuffeln, die sagen „Iiiiich hab ja zwei linke Hände und kann das gaaaar nicht!“ (Ich unterstelle denen ja oft Faulheit!)
Ich glaube viele trauen sich nicht ran, weil sie entweder keinerlei Interesse am Selbermachen haben, auch ok, oder weil sie Sorge haben, dass es nicht klappt. Zur letzteren Gruppe kann ich nur sagen, selber machen ist eine Leidenschaft, bei der es in erster Linie nicht darum gehtm ein perfektes Produkt zu erstellen – das können wir alle auch im Laden kaufen. Also traut euch, probiert euch aus und werdet von euch selbst überrascht, was ihr alles mit euren eigenen Händen gestalten könnt. Im Zweifel fragt einfach euren Lieblingsblogger um Rat und Tat! Ich freue mich immer sehr über den Austausch mit meinen Lesern!
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Danke, liebe Vera, für deine tollen Antworten! Ich drücke dir die Daumen für dein Atelier und freue mich auf viele weitere schöne DIY-Ideen von dir.
Alles Liebe
Lisa
Ich bin Lisa – und ich kann nie still sitzen. Auf mein feenstaub blogge ich seit 2013 über meine Leidenschaften: Das sind tolle DIY-Ideen, schickes Design und ganz besondere Illustrationen. Hauptsache selbstgemacht! Mehr über mich.
Louisa says
Mir gefällt der Blog von Bera auch total gut. Ich bin bei ihr immer wieder beeindruckt, wie modern ihr Design ist.
Liebe Grüße,
Louisa
Louisa says
*Vera