Vor einiger Zeit hatte ich euch auf Instagram gefragt, was ihr euch so wünscht, was Tipps zum Zeichnen angeht. Wenige Minuten später hatte ich schon eine ziemlich lange Liste mit Ideen, die ihr euch wünscht und die ich am liebsten alle für euch umsetzen möchte. Damit starte ich nun Schritt für Schritt! Heute habe ich euch die ersten Tipps mitgebracht, nämlich zeige ich euch, wie ich beim Colorieren und Schattieren vorgehe.
Im nächsten Schritt male ich die einzelnen Flächen grob aus. Hierbei achte ich noch nicht auf Licht und Schatten, sondern fülle ganz einfach die verschiedenen Partien mit Farbe. Dabei ist es wichtig, mit einer sehr hellen Farbe der jeweiligen Farbfamilie anzufangen. Copic Marker haben die Eigenart, dass die ausgemalte Fläche mit jeder Farbschicht dunkler und kräftiger wird. Die tatsächliche Färbung und Plastizität der Flächen wird also im nächsten Schritt herausgearbeitet, diese hier dient uns nur als Basis.
Im folgenden Schritt nehme ich mir exakt die gleichen Stifte zur Hand, mit denen ich die Flächen grundiert habe. In diesem Schritt ist es wichtig, sich für die Richtung der Lichtquelle zu entscheiden. In meiner Zeichnung kommt das Licht von oben rechts, was bedeutet, dass die Schatten in die entgegengesetzte Richtung – also unten links – fallen. Das klingt selbstverständlich – ist aber beim Colorieren und Schattieren eines der wichtigsten Basics. Ihr seht, dass ich das in diesem Schritt bereits ein wenig herausgearbeitet habe.
Ein klassischer Anfängerfehler, den ich selbst lange gemacht habe, ist es, bei plastischen Objekten einfach überall die Ränder schattieren, unabhängig von der Textur und Form der Objekte. Deshalb: Immer darauf achten, welche Wölbungen und Formen die Figur in der Realität hat. Wenn ihr euch unsicher seid, seht euch doch mal Fotos an oder probiert Licht- und Schatten mit einer Schreibtischlampe im Spiegel an euch selbst aus. So könnt ihr sehen, wie die Schatten bei unterschiedlichen Richtungen der Lichtquelle fallen.
Im nächsten Schritt wähle ich eine dunklere Farbe der gleichen Farbfamilie, mit der ich nun die Schatten ordentlich herausarbeite. Damit übermale ich aber nicht einfach die bestehenden Schatten, sondern ich setze die Farbe nur an den Kanten ein. So ergibt sich ein hübscher Farbverlauf. Um den Farbverlauf softer erscheinen zu lassen, hilft es, die Kanten mit der Ausgangsfarbe zu übermalen, so werdet ihr sehen, dass ein sanfter Übergang entsteht.
Ich setze im folgenden Schritt nicht nur Schatten in der gleichen Farbfamilie, sondern nutze am liebsten kalte Farben (blau, kaltgrau, lila) als zusätzlichen Kontrast für den Schattenwurf. Die dunkelsten und „schattigsten“ Stellen habe ich hier noch einmal mit einem kaltgrauen Copicmarker herausgearbeitet:
Nun folgt mein Lieblingsschritt: Wenn alle Schatten gesetzt sind, kommt der weiße Gelstift (Partner-Link) zum Einsatz. Hier ist die Marke völlig egal, solche Stifte gibt es in jedem Schreibwarenladen. Objekte wirken plastischer, wenn ihr an den Rändern Lichtreflexe setzt, idealerweise dort, wo es zur Richtung des Lichteinfalls passt.
Ich hoffe, ich konnte euch hiermit ein paar Einblicke in meine Technik geben, wie ich coloriere. Das ist natürlich kein Non-Plus-Ultra, das man befolgen muss, sondern ganz einfach mein Stil, der euch vielleicht ja etwas inspiriert. 🙂 Welche Art von Tipps zum Zeichnen wünscht ihr euch als nächstes? Ich freu mich auf eure Vorschläge!
Ich bin Lisa – und ich kann nie still sitzen. Auf mein feenstaub blogge ich seit 2013 über meine Leidenschaften: Das sind tolle DIY-Ideen, schickes Design und ganz besondere Illustrationen. Hauptsache selbstgemacht! Mehr über mich.
Barbara says
Sehr fein! Ich mag deinen Zeichenstil!
meinfeenstaub says
Danke dir, liebe Barbara 🙂
Claudia von miomodo says
Tolle Anleitung und super Ergebnis! +++
Ich wünschte ich hätte mehr Zeit, um meiner kreativen Ader mal wieder freien Lauf zu lassen.
LG
Claudia
strawberrymouse germany says
Tolle Anleitung! Ich tue mich mit dem Colourieren hinsichtlich von Licht und Schatten immer recht schwer; da ist da sehr hilfreich!
Anne K. says
Ach Mensch. Ich würde so gerne auch so hübsch zeichnen können, allerdings habe ich Null Talent dafür.
Ganz liebe Grüße
Anne von Frisch Verliebt
Ich freue mich über einen Besuch:
http://www.frisch-verliebt.blogspot.com
März Mädchen says
Ein sehr schönes Tutorial, super erklärt mit anschaulichen Bildern – wie immer halt 😉 So langsam muss ich mir wohl doch auch CopicMarker zu legen, die Ergenbisse gefallen mir sehr gut! Bestellst du deine im Internet?
Liebe Grüße
Alexandra von http://31daysofmarch.blogspot.de/
Kerstin Lungmuss - Rizi - says
Vielen lieben Dank für`s vorstellen … sehr lehrreich. Ich mag diese Schritt-für-Schritt-Anleitungen sehr …
Lieben Gruß, Kerstin
Maribel says
Ich finde das einfach klasse 🙂 Ich glaube ich werd mich demnächst mal bei dir melden für eine kleine Zeichnung!!
P.S. das PURE Radio ist mir seit Weihnachten ein treuer Freund geworden. Noch mal tausend Dank für das tolle Geschenk!
Franzy vom Schlüssel zum Glück says
Liebe Lisa,
danke für deine Tipps!
ich benutze auch Rubbelkrepp.. den kennt man ja vom colorieren mit Aquarellfarben.
Wenn ich große weiße Flächen belassen will: erst Rubbelkrepp drüber pinseln, trocknen lassen, drüber malen (da kann ich dann krakeln) und danach wieder wegrubbeln. funktioniert richtig gut 🙂
Ganz viele liebe Grüße!
Franzy
Mila says
Dein Zeichenstil ist wirklich toll! Hast du die Bilder eingescannt oder abfotografiert?
LG Mila <3
meinfeenstaub says
Danke, liebe Mila! Die Zeichnungen habe ich gescannt. 🙂 Außer das erste Bild, das ist abfotografiert.
Mila says
Hab ich mir schon gedacht :). Ich habe mich schon gefragt, ob du es überhaupt "in echt" gemalt hast, weil es etwas aussieht, wie auf dem Grafiktablet gemalt 😀
VivaLa Vidabloggt says
Wow klass Tutorial (=
ich versuche gerade auch mich als Comic für den Header zu malen ( na gut eher Manga liegt mir mehr ) aber schaff es nicht so ganz.
Über ein paar tipps wie du beim zeichnen vorgehst wenn du jmd als vorlage hast würde ich mich sehr freuen.
LG
Jessy
sara says
wunderschön!!!!! LIEBE GRÜßE
Jenny says
Ich selber Zeichne nicht, aber dein Zeichenstil gefällt mir sehr gut. Ich mag es wenn man mal einen Blick hinter die Kulissen bekommt ^^
FullmoonShadow says
Liebe Lisa,
ein sehr toller Beitrag! Die Tipps finde ich richtig gut und es war sehr angenehm zu lesen!
Die Bilder veranschaulichen sehr gut, was du meinst und man konnte sozusagen direkt "mitverfolgen" wie du die Tipps gerade umsetzt!
Ich kann gar nicht konkret sagen, was ich mir für Tipps wünschen würde, da ich deine Beiträge generell sehr inspirierend finde in der Hinsicht.
Allerdings würde ich mich über ein paar Anfänger Tipps freuen. Womit kann man gut als Anfänger anfangen? Was sollte man testen und woran sollte man sich vielleicht erst später wagen.
Liebst
Lara
J e n ♥ says
Echt ein supertolles Tutorial (: Ich persönlich sträube mich immer vor dem colorieren (ich konnte eben noch nie ausmalen, selbst in Malbüchern nicht :D), aber wenn, dann nutze ich entweder Aquarellstifte von Faber Castell oder meine Marker von Rotbart – die sind nämlich echt super (: Ich mag die Idee mit dem weißen Gelstift, hihi, werde ich mir wohl abgucken (:
Liebe Grüße,
Jenny
http://imaginary-lights.net
Dani says
wunderschön !! Ich bin immer wieder begeistert von deinem Talent ! Diese Geduld hätte ich nicht.
Respekt!
grüßle Dani
Mein Goldfischglas says
Ein wirklich toller Beitrag…vielen DANK…da bekomme ich doch gleich wieder Lust selber zu zeichnen 🙂
Kathi O says
Sieht super aus, klasse Anleitung!
Aletheia Welt says
Liebe Lisa!
Da freue ich mich doppelt auf mein Mini-Portrait! LG Aletheia
Carolin Bertram says
Auch wenn ich selbst kaum noch male und zeichne, liebe ich deine kleinen Einblicke und die wunderschönen Bilder!
Andrea Pircher says
Wow! Ich bin beeindruckt. Das sieht so genial aus!
Liebst Andrea
detailmagic says
Das Bild sieht echt klasse aus! Danke für deine Tipps 😉 Die einzelnen Schritte kann man wirklich gut nachvollziehen! Ich kenne leider keine preiswertigere Alternative zu den Copic Markern… Ich würde mir übrigens auch wünschen, dass du mal einen Post zum Thema "Digitalisierung deiner Bilder" schreiben würdest! 😉
Liebste Grüße,
Lisa von http://detailmagic.blogspot.de
glitzergruen says
Wow, coole Tipps, liebe Lisa!
Anne says
Hallo Lisa,
wie bekommst du die Bilder mit dieser guten Qualität digitalisiert?
Meine sehen eingescannt immer ganz gruslig aus und es "saufen" viele Farben ab und gehen verloren. Auch mit einer Nachbearbeitung in Photoshop ist da nicht viel zu retten.