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(Dieser Beitrag enthält Partner-Links – ich stehe aber in keinerlei Verbindung mit den Herstellern. 🙂 )
Ein Stativ gehört für mich zur Grundausstattung beim Fotografieren. Früher habe ich nie mit Stativ fotografiert, weil ich dachte, das würde mich nur einschränken – falsch gedacht! Mit Stativ zu fotografieren, eröffnet dir ganz neue Möglichkeiten. Ich erkläre dir in diesem Blogbeitrag erst einmal, warum es super ist, mit Stativ zu fotografieren. Und dann nenne ich dir einige Stativ-Empfehlungen.
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Zurück zum Thema Stativ!
Was ist ein Stativ?
Ein Stativ ist ein (meist) dreibeiniges Gerät (es gibt auch einbeinige, Rollstative, ….), auf dem du deine Kamera stabil positionieren kannst. Wenn du (wie ich) Stillleben fotografierst, ist ein Stativ ein absolutes Muss.
Ich gehe in diesem Beitrag nur auf meine Art ein, ein Stativ zu nutzen, also für DIY Stillleben & Flatlays, die ich vor allem fotografiere. Kein Anspruch auf Vollständigkeit also, auch wenn der Artikel so schon sehr lang wird, habe ich das Gefühl! 🙂
Erst einmal – warum ist es so hilfreich, mit Stativ zu fotografieren?
3 Gründe, mit Stativ zu fotografieren:
Grund 1: Du kannst unbewegte Sets mit langer Belichtungszeit fotografieren und das Foto wird heller!
Gerade momentan wird es gefühlt gar nicht mehr richtig hell. Beim Fotografieren neigen nun viele dazu, direkt den ISO-Wert hochzuknallen, um das Foto aufzuhellen (oder im Automatikmodus zu fotografieren und die Kamera knallt den ISO-Wert hoch). Das ist aber der absolut falsche Weg – denn dadurch nimmt das Bildrauschen ganz schnell zu! Dein Foto bekommt dann diese unschönen Pixelfehler.
Du weißt ja, ich fotografiere zu 95% Stillleben. Und da gibt es einen viel besseren Weg, dass das Foto heller wird.
💡 Du stellst die Kamera auf ein Stativ und verlängerst die Belichtungszeit – das Foto wird heller, da länger Licht auf den Sensor fällt. (Ab ab 1/80s musst du ohnehin immer mit Stativ fotografieren, da das Foto sonst verwackelt.)
DU BRAUCHST:
💡 Deine Kamera
💡 ein Stativ
💡 einen Fernauslöser (oder den verzögerten Selbstauslöser an deiner Kamera)
Nun arbeitest du entweder im A/AV-Modus oder im manuellen Modus.
Wenn du im manuellen Modus arbeitest:
1. Stelle den ISO-Wert auf höchstens ISO 200 ein.
2. Stelle die Blende so ein, wie du möchtest – soll der Hintergrund unscharf (offene Blende/niedrige Zahl) oder scharf (geschlossene Blende/hohe Zahl) sein?
3. Nun passe die Belichtungszeit entsprechend an, damit das Foto so hell wird, wie du möchtest. Dabei kannst du dich an der Lichtwaage orientieren (die kleine Skala auf deinem Display – wenn der Pfeil rechts von der 0 ist, findet die Kamera das Bild unterbelichtet, wenn er links ist, findet sie es überbelichtet. Du entscheidest aber, nicht die Skala – das ist nur zur Orientierung.)
Jetzt löst du entweder mit Fernauslöser aus – oder du stellst an deiner Kamera den zeitverzögerten Selbstauslöser ein. Dann löse aus!
Wenn du im A/AV-Modus arbeitest, stellst du die Blendenöffnung ein, wie du sie gerne hättest, und deine Kamera passt die Belichtungszeit entsprechend automatisch an. Stelle an der Lichtwaage (Belichtungskorrektur) dafür ein, wie hell du das Foto gerne hättest. (Schau am besten in deinem Handbuch nach, wo du das genau findest, die ist an jeder Kamera woanders.)
NUN ZUM ERGEBNIS:
Ist das nicht ein Wahnsinns-Unterschied? Bei dem Foto unten links habe ich alles so eingestellt, wie ich aus der Hand hätte fotografieren können, also mit 1/80s Belichtungszeit. Rechts habe ich die Belichtungszeit super lang auf 0,5 Sekunden eingestellt und es ist wunderschön hell geworden.
Bearbeitet habe ich gar nichts – so kamen die Fotos aus der Kamera!
Das ist für mich persönlich der allerwichtigste Grund, um mit Stativ zu fotografieren! Wenn ich die Belichtungszeit schön lang einstellen kann, macht mich das viiiel unabhängiger von der Lichtsituation – großartig.
Grund 2 – Du kannst manuell fokussieren
Grund Nummer 2 ist auch sehr wichtig, wenn du Stillleben fotografierst. Du kannst an deiner Kamera ja den manuellen oder den Autofokus nutzen. Beim Autofokus hast du mehrere Optionen – Fokuspunkte oder größere Fokusbereiche.
Einen speziellen Fokuspunkt zu wählen, funktioniert meist ganz gut (lass nur nie die Kamera selbst entscheiden, was scharf werden soll!). Aber es gibt Momente, in denen es gar nicht funktioniert: Wenn die Lichtsituation schlecht ist oder die Kamera es einfach nicht hinbekommt, mit Autofokus scharf zu stellen. Wenn du mit Stativ fotografierst, hast du alle Zeit der Welt, den manuellen Fokus peeerfekt auf deinen Fokuspunkt einzustellen.
Da ist das Stativ auch wieder sehr wichtig – denn wenn du aus der Hand fotografierst und den manuellen Fokus nutzt und dich nur minimal bewegst, ist dein Fokuspunkt schon wieder nicht mehr perfekt. Auch hier ist ein Stativ also Gold wert.
Grund 3 – Du nimmst dir Zeit für die Komposition
Wenn du aus der Hand fotografierst, änderst du unbewusst dauernd den Bildausschnitt. Wenn du ein Foto aus der Hand machst, dann an der Komposition/dem Fotostyling etwas änderst, und noch ein Foto machst, wird der Ausschnitt nicht mehr so sein wie beim ersten Bild.
Vielleicht merkst du dann später, wenn du die Fotos anschaust, dass du doch gar nicht so happy mit den Fotos bist, weil immer irgendwas nicht passt. Wenn du dagegen mit Stativ fotografierst, legst du für jeden Winkel EINMAL den Ausschnitt fest und kannst dich dann ganz in Ruhe um Komposition und Fotostyling kümmern. Wenn du etwas am Fotostyling anpasst, bleibt der Ausschnitt gleich und du kannst alles in aller Ruhe anpassen.
Außerdem kannst du so deine Hände mit aufs Bild bringen, da du die Kamera nicht halten musst, und solche Fotos machen:
Denk dabei wie bei einem Gemälde: Der Bildausschnitt ist deine Leinwand und du kannst nun in Ruhe malen – oder in deinem Fall fotografieren. Verbinde deine Kamera doch mit einem Tether-Kabel (Partner-Link) mit deinem Laptop und nutze ein Programm wie EOS Utility, mit dem du vom PC aus auslösen kannst. So siehst du das Bild noch mal viel größer!
… zudem hast du mit einem Stativ und Selbstauslöser die Möglichkeit, Selbstportraits zu machen – das ist sooo praktisch! Das Aufmacherbild oben ist übrigens auch ein Selbstportrait, der Selbstauslöser versteckt sich in meiner Hand. 🙂
Der Aufbau eines Stativs
Bevor ich dir meine Tipps zum Stativ kaufen mitgebe, schauen wir uns kurz noch die Anatomie eines Stativs an. Das mache ich wirklich kurz, denn man könnte ganze Abhandlungen über den Aufbau eines Stativs, die verschiedenen Arten von Stativköpfen, Materialien, und so weiter schreiben.
Ein Stativ besteht aus dem Stativ selbst und dem Stativkopf. Wichtig zu beachten: Gerade bei höherwertigen Modellen bekommt man oft Stativ und Stativkopf getrennt.
Nicht auf jedem Stativ ist also ein Stativkopf schon drauf. Das ist aber gar nicht schlimm, sondern sogar praktisch. So kannst du nämlich Stativ und Stativkopf nach deinen Bedürfnissen bestellen.
Das Stativ selbst sorgt also für den stabilen Stand deiner Kamera und der Stativkopf bestimmt die Freiheit bzw. die Art und Weise, wie sich die Position deiner Kamera verändern lässt. Zu jedem Stativkopf gehört eine Schnellwechselplatte. Diese wird mit der Kamera verschraubt und lässt sich durch eine Hebelvorrichtung schnell am Stativkopf anbringen:
Welches Stativ kaufen?
Bevor ich mit meinen Empfehlungen starte, erst mal ein riesen Disclaimer: Ich habe mir nicht die komplette Stativwelt angeschaut, sondern empfehle euch, was auf meinen Erfahrungen beruht. Zudem gelten meine Empfehlungen für Stative, die ihr ZUHAUSE für Foto-Sets verwendet – für Reisestative gelten noch mal ganz andere Voraussetzungen. (Die müssen eher leicht und kompakt zusammenfaltbar sein)
Die wichtigsten Punkte, die du beim Stativkauf bedenken solltest:
- die Maximalhöhe (wie hoch musst du mit dem Stativ kommen?)
- die Nutzlast (wie schwer kann dein Stativ tragen? Wie schwer ist deine Kamera mit deinem schwersten Objektiv)
- die Stabilität/Verarbeitung des Stativs
Dein Stativ trägt deine sooo wichtige Kamera, also sei da nicht zu geizig.
Gorillapod für 43 Euro:
Das Gorillapod-Stativ ist kein klassisches Stativ, aber eine super Option für unterwegs oder für den Tisch. Ich würde es nicht für meine DIY Shootings verwenden, aber sehr wohl für unterwegs, wenn ich nicht schwer schleppen mag! Hier unbedingt auch auf die Nutzlast achten. 🙂
Die Smartphone-Version ist bei mir super oft im Einsatz.
Stativ mit Stativkopf für 80 Euro:
Dieses Stativ von Rollei (Partner-Link) kommt mit Kugelkopf. Es ist ein guter Allrounder. Die Maximalhöhe beträgt 159cm und die Nutzlast 8 kg.
Stativ ohne Stativkopf für 155 Euro:
Dieses Stativ von Manfrotto (Partner-Link) ist super, hier kann man die Mittelsäule quer stellen. Das Stativ besteht aus Aluminium. Für Flatlays ist das top! Die Maximalhöhe beträgt 160cm und die Nutzlast 7 kg. Das Stativ kommt allerdings ohne Stativkopf, den müsstest du extra dazu kaufen.
Stativ mit Kopf bis 165 Euro:
Ich nutze dieses Stativ mit Pistolengriff von Vanguard (Partner-Link) mit Kugelkopf/Pistolengriff, es ist auch aus Aluminium. Die Maximalhöhe beträgt hier 174cm und die maximale Nutzlast 7 kg. Das Stativ habe ich sogar zweimal, weil ich es so gut finde.
Hier lässt sich die Mittelsäule auch quer stellen, was für Flatlays sehr praktisch ist!
Stativköpfe:
Ich bin ein großer Fan von Kugelköpfen. Das sind gute Allrounder, die sich leicht einstellen lassen. Meine beiden Vanguard-Stative nutze ich mit dem GH-100 Pistolengriff mit Kugel. Das ist sehr praktisch, um schnell und unkompliziert die Position der Kamera zu verändern.
Ansonsten machen auf mich diese Kugelköpfe von Manfrotto und von Sirui einen sehr guten Eindruck.
Achte auch beim Stativkopf immer darauf, wie schwer er tragen kann. Wenn du eine sehr leichte Kamera hast, brauchst du kein Stativ bzw. Stativkopf mit Nutzlast von bis zu 10 Kilogramm.
Auslegearm:
Auslegearm nennt man diese praktischen Teile, die man aufs Stativ drauf schraubt, sodass man die Kamera parallel zum Set einstellen kann. Ich hatte lange keinen Auslegearm, weil man bei meinen Vanguard-Stativen die Mittelsäule quer stellen kann – meist reicht das aus. Aber manchmal nicht, da muss ich doch höher kommen.
(Unten auf dem Foto siehst du die quer gestellte Mittelsäule.)
Ich habe folgende Auslegearme:
Auslegearme sind eine wirklich praktische Anschaffung. Wenn du also deine Kamera horizontal zum Set ausrichten willst, brauchst du kein neues Stativ. Ein Auslegearm reicht da.
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Ich könnte noch viel, viel mehr zum Thema Stativ sagen, aber ich denke, so ist das wichtigste auf den Punkt gebracht. Fassen wir zusammen: Nutze ein Stativ! Achte beim Kauf darauf, dass es deine Kamera gut tragen kann und die Höhe zu deiner Nutzungsart passt. Ich fotografiere vor allem zuhause, brauche also nicht das krasseste Wind- und Wetter-Stativ, aber sehr wohl eines, das meine Kamera mit Objektiv gut und sicher hält.
Stell deine Fragen zum Thema Stativ sehr gern in den Kommentaren!
P.S. Ich habe einen Flatlay-Guide mit Flatlay-Planer für dich erstellt – mit den wichtigsten Tipps auf einen Blick, wie du richtig tolle Flatlay-Fotos fotografierst! Den Planer bekommst du per Mail als Willkommensgeschenk, wenn du dich hier für meinen Foto-Newsletter anmeldest!
(Wenn du meinen Newsletter schon bekommst, kannst du dich trotzdem eintragen – dann bekommst du den Flatlay-Planer natürlich auch geschickt!)
Ich bin Lisa – und ich kann nie still sitzen. Auf mein feenstaub blogge ich seit 2013 über meine Leidenschaften: Das sind tolle DIY-Ideen, schickes Design und ganz besondere Illustrationen. Hauptsache selbstgemacht! Mehr über mich.
Heidi A. says
Hallo liebe Lisa,
viiiiiiieeeeelen Dank für diesen tollen Post, das waren genau die Fragen, die ich stellen wollte, weil ich beim letzten Mini-Fotokurs diese Empfehlungen nicht mehr parat hatte.
Ich denke mir, du hast sicherlich megaviel um die Ohren, deshalb doppelt „Dankeschön“ für die Mühe, die du dir immer machst-
liebe Grüße
Heidi A.
Melanie says
Hallo Liebe Lisa,
Ich möchte gerne mit einem Auslegearm fotografieren (für Flatlays von oben) Ich habe bereits ein sehr einfaches Stativ. Gibt es einen Adapter, mit dem ich einen Auslegearm dort befestigen kann oder brauche ich ein spezielles Stativ dafür?
Liebe Grüße Melanie