Wooow, wir nähern uns langsam, aber sicher echt dem Jahresende – und damit schließe ich bald ein Jahr #2018DIYdontBuy ab. Also auch ein Jahr komplett ohne Klamotten kaufen – alles, was ich haben wollte, habe ich selbst genäht. Und jeden Monat habe ich mit einem bestimmten Thema darüber berichtet, wie es mir damit geht. Jeder ist herzlich eingeladen, selbst einen Blogbeitrag zu meinen Themen zu verfassen und ihn unten zu verlinken. Alle Themen für das zweite Halbjahr findest du hier.
Heute lautet meine Fragestellung: „Wie hat sich mein Bezug zu Kleidung im Allgemeinen verändert, seit die Challenge Anfang des Jahres los ging?
Wie sich mein Kleiderschrank seit Beginn der Aktion verändert hat, darüber habe ich hier schon berichtet. Heute geht es um meinen Bezug zu Kleidung im Allgemeinen.
Ich habe mich entwöhnt!
Ich habe bis zu diesem Jahr wirklich viel gekauft. Als ich neulich meinen Schrank ausmistete, habe ich Kleidungsstücke gefunden, die ich nicht einmal getragen hatte. Weil ich sie irgendwann mal aus einer Laune raus haben wollte, hab ich sie bestellt und dachte, ihr Tag würde sicher irgendwann kommen. Er kam nicht.
Für mich war es normal, Kleidung zu bestellen, wenn mir langweilig war, wenn ich Lust darauf hatte, wenn ich mich belohnen wollte, wenn ich schlechte Laune hatte, wenn ich gute Laune hatte. Gründe gab es immer, irgendetwas zu kaufen, das mir gar nicht zu 100 Prozent gefiel. Oder von dem ich insgeheim wusste, ich würde es garantiert niemals tragen.
Aber wenn man so ein Kleidungsstück bestellt, dann hat man beim Auspacken eben ganz kurz mal diesen Schub an Endorphinen: Juhu, da ist was Neues! Das erfreut unser kapitalistisches System natürlich von Herzen: Dass es für unnötigen Konsum immer Gründe gibt. Dass Konsum für einen kleinen Moment für Endorphine sorgt. (Aber weil der Moment so klein und kurz ist, muss man halt viel und oft konsumieren.)
Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich manchmal durch Online-Shops scrolle, einfach um zu schauen, was es da grade so gibt. Und dabei habe ich ein ganz komisches Gefühl.
Fast Fashion wird mir unangenehm
Wenn ich mir anschaue, wie in Onlineshops für Kleidung mit A, mit Z oder wie sie alle heißen, glamouröse Models glamourös posieren und ich mir vorstelle, wie unglamourös die Herstellung der Kleidung war, wird mir ein kleines bisschen anders.
Wenn ich in der Stadt unterwegs bin und ich sehe Leute mit drei vollgestopften Tüten von Läden mit P oder H, ist mir das auch etwas unangenehm. Das wäre mir früher wohl nie aufgefallen. Menschen mit vollgestopften Tüten von Fast Fashion Ketten gehören einfach zum Stadtbild. Aber mittlerweile fällt mir jede einzelne davon auf und ich möchte da nicht dazu gehören.
Bis zu meiner Challenge war es mir bei Kleidung am wichtigsten, sie möglichst schnell zu bekommen. Und gern auch viel davon. Ich war schon so, so oft eine dieser Leute, die ich beschrieben habe.
Erfreuen an dem, was da ist
Ich erfreue mich mittlerweile so sehr an den Kleidungsstücken, die ich schon habe. Meine Lieblingsteile trage ich oft und gerne. Es muss nichts Neues sein – über meine bestehende Garderobe freue ich mich ganz genauso sehr, wie über etwas Neues. Wenn ich meine Garderobe durch nähen ergänze, dann nur in den Farben, Schnitten und Mustern, von denen ich weiß, ich werde sie tragen. Ich muss das Rad ja nicht neu erfinden. Ich weiß ja, was mir gefällt. Und das ist ein gutes Gefühl!
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Füge hier deinen Beitrag zum November-Thema hinzu:
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Erzähl doch mal – wie hat sich dein Bezug zu Kleidung verändert?
Ich bin Lisa – und ich kann nie still sitzen. Auf mein feenstaub blogge ich seit 2013 über meine Leidenschaften: Das sind tolle DIY-Ideen, schickes Design und ganz besondere Illustrationen. Hauptsache selbstgemacht! Mehr über mich.
H. says
Du hast so recht. Und es tut so gut, dass auch bei den Bloggern die eine oder andere nachhaltige Meinung aufpoppt. Danke, dass du deine Überlegungen hier teilst. Es stört mich seit einiger Zeit auf reichlich Blogs, dass man viel zu viele Basteltipps mit Dingen sieht, die hinterher Sondermüll sind. Und viel zu oft, muss man extra was kaufen… ein bestimmter Kleber oder so. Ich präferiere einfach Papier – auch als Altpapier kann man so viel machen. Aber nun zu deiner Frage: Ich habe eine Freundin, die versucht, ihre Kinder komplett ohne fast-Fashion auszustatten. keine Bloggerin und gewiss nicht reich. Aber es geht. Ich verzichte komplett auf Wohndeko/Möbel von blaugelben Tempeln. Bei Klamotten finde ich es für mich selbst seit einiger Zeit recht einfach, auf Fastfashion zu verzichten. Bei den Kindern ist es kniffliger. Da muss fürs Schullandheim schnell ein Schlafanzug her, der Einhorntrend will bedient werden und ein zweiter Bikini für den Strandurlaub würde vor allem für mich die Situation entspannen. (weil dann immer einer trocken ist, wenn die Mäuse zum Pool rennen…). Gestern war ich zufällig beim Heldenmarkt in Stgt. – eine Messe für nachhaltigen Konsum. U.a. waren dort auch coole Klamottenlabels – und gerade bei Sweatshirts, Hoodies und so kann man ja auch bei den Kindern auf Nachhaltiges setzen, das lässt sich länger tragen und gut weiter vererben. In diesem Sinne: Denkanstöße sind immer wieder gut. Danke dass du durchhältst. Das motiviert auch stille Leser wie mich. Grüße, H.