In zwei Monaten bin ich seit einem Jahr selbstständig. Und es macht mir nach wie vor eine Riesen-Freude. Ich werde darüber eine Zusammenfassung schreiben, wenn mein erstes Jahr vorüber ist. Das ist so eine schön runde Zahl dann. 🙂
Mit einer Sache habe ich hin und wieder zu kämpfen – mal mehr, mal weniger. Und das ist mein Fokus. Bei dem, was ich mache, sind die Grenzen von Arbeit und Freizeit fließend. Klar, wenn sich der Job aus dem Hobby entwickelt hat.
Meinen Blog und alles drumherum habe ich aus purer DIY-Leidenschaft gegründet und jetzt mache ich das und ganz viel drumherum hauptberuflich.
Entsprechend fließend sind die Grenzen: Was ist jetzt Arbeit? Was ist jetzt Freizeit? Wann beantworte ich Nachrichten auf Instagram und wann bleibt das Handy liegen?
Ich habe einiges für mich ausprobiert, um Arbeit und Freizeit besser zu trennen – und in den Arbeits-Perioden produktiver zu sein, um effektiv mehr Freizeit zu haben, in der ich mich wirklich erholen kann. Ich habe mich grundsätzlich entschieden: Ich will allgemein weniger passiv konsumieren, mehr aktiv produzieren.
Und auf Social Media rumscrollen ist sehr passiv und eigentlich gar nicht erholsam. Sondern ablenkend, während ich arbeite, und in der Freizeit wäre die Zeit auch anders besser genutzt. Die Zeit nehme ich mir lieber, um kreativ zu sein und eigene Ideen umzusetzen!
Damit meine ich explizit nicht: Sei ULTRA produktiv. Sondern: Nutze die Zeit, in der du produktiv sein willst, besser.
Mir geht es nicht darum, mehr zu arbeiten – sondern in der Arbeitszeit produktiver zu sein und mich weniger selbst abzulenken!
Meine Herausforderung
Meine Herausforderung ist folgende: Das, womit ich Geld verdiene, setzt sich aus einigen verschiedenen Säulen zusammen. Bezahlte Blogbeiträge, Auftragsproduktionen für Firmen (Fotostrecken und DIY-Videos), Workshops, … Es passiert also einiges um meinen Blog herum, teilweise auf meinem Blog.
Wenn ich einen Workshop halte, ist ganz klar: Das ist Arbeitszeit. Logisch. Die Vorbereitung und Nachbereitung auch.
Wenn ich konkret an einem Auftrag für ein Unternehmen arbeite, ist das selbstverständlich auch Arbeitszeit.
Aber was ist, wenn ich zwischendurch immer wieder das Handy herbei nehme, um zu checken, was auf Insta grade so abgeht? Ist das Arbeitszeit oder Prokrastination?
Wenn ich mir nicht selber in die Tasche lüge, dann ist es letzteres.
Ich habe gemerkt, dass bei mir in letzter Zeit Arbeit und Freizeit nahtlos ineinander übergingen, weil ich sie nicht wirklich getrennt habe. Klar macht mir das alles einen Riesen-Spaß – aber ich möchte auch wissen, wann ich mich ohne schlechtes Gewissen auf die Couch legen und ein Buch lesen kann.
Meine Lösungsansätze
1. Die Pomodoro-Technik
Die Pomodoro-Technik hilft mir vor allem bei einem: Konzentriert bei der Sache zu bleiben, wenn ich auf etwas wenig Lust habe – oder wenn ich es von alleine nicht schaffe, am Stück konzentriert zu bleiben.
Die Pomodoro-Technik funktioniert so:
1. Du legst fest, was du in den nächsten 25 Minuten schaffen willst.
2. Dann stellst du eine Küchenuhr (daher hat sie ihren Namen – von einer Tomaten-förmigen Küchenuhr!) oder einen Wecker auf 25 Minuten. In diesem 25 Minuten wird konsequent durchgearbeitet, ohne Insta-Unterbrechung oder Facebook-Scrollen. Man nennt diese Einheiten von 25 Minuten auch „Pomodori“.
3. Dann gibt es 5 Minuten Pause. Dann wieder 25 Minuten konzentriert durcharbeiten.
Das Ganze 4x wiederholen und dann gibt es eine lange 30minütige Pause.
Natürlich kannst du, wenn du im Flow bist, auch mehrere Pomodori durcharbeiten. Das passiert mir oft: Und das ist ja auch gut, denn dann ist man wirklich in die Konzentrationsphase rein gekommen!
Die Methode brauche ich nicht, wenn ich ein Fotoshooting mache. Da bin ich voll bei der Sache, weil es so viel Spaß macht. Aber wenn ich Fleißarbeit am PC mache, lasse ich mich extrem leicht ablenken.
Ich habe mir dafür das Plugin „Strict Workflow“ (für Google Chrome) runtergeladen. Da kann man einstellen, dass bestimmte Seiten blockiert werden, während die Arbeitszeit läuft. Ich hab mich schon soooo oft ertappt gefühlt, als ich mal wieder prokrastinierend auf Twitter klicken wollte. Zurück an die Arbeit!
Es gibt auch Apps am Handy dafür. Such einfach mal nach „Pomodoro“, da gibt es jede Menge.
2. Push-Benachrichtigungen abstellen
Als Jenni auf Instagram den Tipp gab, die Push-Benachrichtigungen von Social Media abzustellen, war ich gleich Feuer und Flamme, weil der Ansatz perfekt zu meinem Pomodoro-Flow passt: Das ist simpel, aber so wirkungsvoll.
Das habe ich direkt gemacht. Ich habe nur noch die Push-Benachrichtigungen von WhatsApp an, sonst alles aus. Das heißt, ich muss jetzt aktiv in die Apps klicken, um zu sehen, ob mir jemand schreibt. Ich arbeite oft auch etwas am Handy – zum Beispiel wenn ich Instagram-Stories vorbereite oder so. Wenn dann eine Push-Nachricht von Twitter kommt, bin ich direkt wieder raus.
Ich lasse mich sehr leicht ablenken, wenn ich auf etwas gerade wenig Lust habe – daher hilft mir das, fokussiert zu bleiben.
3. Selbsttest Bildschirmzeit Social Media
Auch diese Idee hatte ich auf Jennis Impuls hin: Ich habe mir bei Instagram eine Benachrichtigung eingestellt, wenn ich eine Stunde am Tag in der App verbracht habe. Das geht unter dem Punkt „Aktivität“. (Das hat noch nicht jeder auf Instagram) Dann kommt, wenn die Zeit abgelaufen ist, eine Benachrichtigung.
Eine Stunde klingt erst mal echt viel, ist aber ultra wenig. Erschreckend, finde ich. Wenn ich etwas aktiv konsumiere, zum Beispiel einen spannenden Text oder ein Video, ist das voll okay. Aber dieses passiv-scrollen auf Instagram ist eher Zeitvertreib. Die Zeit möchte ich daher etwas kontrollieren und lieber ganz bewusst bestimmte Dinge anschauen, die ich anschauen will.
(Es ist bei einigen Smartphones auch möglich, für andere Apps die tägliche Bildschirmzeit einzustellen! Wenn das bei dir nicht geht, ist die Funktion auf deinem Gerät vielleicht noch nicht ausgerollt. Dann kannst du Drittanbieter-Apps nutzen, suche im Store einfach nach „Bildschirmzeit“ oder ähnlichen Suchbegriffen. Ich nutze die App „Stay Focused“.)
Eine App oder SocialMedia-Plattform an sich ist nie gut oder schlecht – die Art unseres Konsums macht sie dazu. 🙂 Daher möchte ich meinen Passiv-Konsum ein wenig beobachten.
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So ganz grundsätzlich organisiere ich mich mit der Anwendung Trello und meinem Google Calendar. Darüber habe ich in diesem Blogbeitrag schon mal berichtet.
Diese Methoden, die ich seit kurzem ausprobiere, helfen mir sehr, fokussiert zu bleiben, wenn mir eine Aufgabe grade wenig Spaß macht.
Welche Produktivitätstechniken nutzt du?
Ich bin Lisa – und ich kann nie still sitzen. Auf mein feenstaub blogge ich seit 2013 über meine Leidenschaften: Das sind tolle DIY-Ideen, schickes Design und ganz besondere Illustrationen. Hauptsache selbstgemacht! Mehr über mich.
Carolin says
Hallo liebe Lisa,
vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag! Ich arbeite auch selbstständig von Zuhause aus, allerdings ist mein Blog nur ein winzig kleiner Teil dieser Selbstständigkeit. Entsprechend muss ich auch schauen, dass die Zeit für „zahlende Kunden“ sinnvoll genutzt wird und ich nicht zu viel Zeit in Blog und Social Media stecke, die – wenn ich ehrlich zu mir selbst bin – in dem Umfang nicht zwingend nötig ist, um voranzukommen.
Mir hilft es, mein Handy bei bestimmten Aufgaben einfach wegzulegen. Wenn ich es für den Arbeitsschritt, Kunden, etc. nicht brauche, drehe ich es um oder lege es in einen anderen Raum. So komme ich gar nicht in Versuchung, immer nachzuschauen, ob was passiert, ob wer schreibt, ob wer kommentiert etc. Denn die meisten Dinge sind ja dann doch nicht zeitkritisch. Einen Kommentar kann ich auch noch 30 Minuten später beantworten.
Ich bin gespannt auf dein Jahresfazit!
Liebe Grüße
Caro
Jenni KuneCoco says
Diese Jenni ist eimfach so schlau!!
Judith says
Zu Uni-/Klausurzeiten habe ich auch meine Skripte/Literatur mit der Pomodoro-Technik durchgearbeitet. Hat super funktioniert.
Für produktives Arbeiten am Laptop nutze ich momentan gerne auch Browser-Extensions/Apps (die ich alle empfehlen kann):
Momentum-Dashboard
Forest-App
Noisli
Liebe Grüße!