Seit über zwei Monaten läuft meine Aktion #2018DIYdontBuy bereits – seit Anfang Januar stelle ich mich der Herausforderung, keine Klamotten zu kaufen. Wenn ich etwas haben will, dann wird es selbst genäht! Im letzten Beitrag habe ich über meine Herausforderungen und Versuchungen berichtet. Heute ist wieder Zeit für ein Zwischenfazit! Wie immer habe ich unten eine Linksammlung für euch, zu der ihr euer Zwischenfazit liebend gern ergänzen dürft. Alle Themen findet ihr hier.
Und jetzt interessiert euch garantiert brennend, wie es mir mittlerweile ergeht, oder?! So nach zwei Monaten ohne shoppen. Spoiler: Einfacher als gedacht – allerdings musste ich von meiner Ausnahmeregelung Gebrauch machen. Und es gab auch einen großen Kleiderschrank-Kahlschlag, der den Kleiderschrank allerdings nicht wesentlich kahler gemacht hat.
Die Routinen ändern sich
Also, ich muss sagen… seit dem letzten Beitrag habe ich das Gefühl, dass sich die Aktion und meine Konsum-Umstellung ein wenig bei mir eingependelt haben. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es 66 Tage braucht, um etwas zur Gewohnheit werden zu lassen. Ich zähle mal: Wenn man Januar und Februar zusammenzählt und die paar Tage im März addiert, sind wir bei 63 Tagen. In drei weiteren Tagen, also nächsten Mittwoch, sollte der Shoppingverzicht demnach zur Gewohnheit geworden sein! 😀
Aber tatsächlich: Meine Routinen sind schon ein wenig anders geworden, als das Anfang des Jahres der Fall war. Ich hatte mich zu Anfang immer wieder dabei erwischt, wie ich auf einschlägige Onlineshops klickte. Mittlerweile mache ich das echt nicht mehr.
Ich muss zugeben, der Impuls war immer mal wieder da. Langeweile – Klick auf Asos. Anflug von Frustration – Klick auf Zalando. Aber weiter als diesen einen Klick kam ich nicht, da hab ich mich immer schnell erwischt und gebremst. Stattdessen lieber ne Runde Yoga gemacht. War dann doch heilsamer, glaube ich. Ich finde es unfassbar, wie diese Routinen in unseren Schaltkreisen verankert sind. Deshalb: 3 Tage noch und es ist nach der 66-Tage-Regel ganz bestimmt Gewohnheit, das nicht mehr zu machen. 😀 Abwarten! 😀
Das große Ausmisten
Nur ein ganz kleiner Teil der Dinge, die man immer so kauft, werden wirklich zu Lieblingsteilen. Und die meisten Teile trägt man dann doch (fast) nie. Apropos Dinge, die man doch nie trägt. Neben meiner Challenge habe ich mir zum Ziel gesetzt, dass ich meinen Kleiderschrank auf Vordermann bringe, während ich nur noch Dinge nähe, die ich wirklich mag. Eines Nachmittags hatte ich so einen Anfall: Ich habe meinen Koffer gepackt für einen mehrtägigen Workshop, den ich hielt, und wollte Outfits raussuchen. Und ich hatte das absurde Gefühl, ich finde nichts Schönes. Die Augen „überfliegen“ da ja oft die Klamotten im Schrank, die so da sind, aber man guckt gar nicht richtig.
Dann nahm ich mir den Moment und schaute mir jedes Kleidungsstück im Kleiderschrank mal bewusst an. Und fragte mich bei ungefähr jedem dritten: „Wann hattest du das bitte zuletzt an?!“ Äh, ja. Oft konnte ich mich nämlich nicht daran erinnern. Ich nahm also einmal alles heraus, bei dem ich mich echt nicht erinnern konnte, wann ich es zuletzt getragen hatte.
Erst einmal kam alles auf einen Haufen. Dann durchforstete ich noch mal den Haufen und hängte all das zurück in den Schrank, was ich wirklich gerne mag, aber einfach länger nicht getragen hatte. Das war eine Handvoll Teile. Ich entschied mich, alle anderen Teile in EINEN großen schwarzen Sack zu packen und zu spenden…… – falsch gedacht. Daraus wurden direkt zwei Säcke. Wahnsinn!
Und plötzlich fiel mir die Outfit-Auswahl viel leichter. Denn irgendwie hingen da plötzlich viel mehr Sachen, die ich gerne mag! (Nein, die anderen, die ich nie trage, waren nur weg.)
Mit Blick auf meinen Kleiderschrank fiel mir auf: Der ist immer noch recht voll. Etwas luftiger und ein wenig mehr aufs Wesentliche beschränkt als vorher. Aber immer noch sehr voll. Als Langzeitchallenge nehme ich für mich nun noch mit, dass ich nur noch Dinge im Kleiderschrank haben möchte, die echt Glücksgefühle verursachen oder die ich, ohne zu überlegen, immer gern tragen möchte. Da muss auf jeden Fall noch was raus!
(Übrigens, wenn ihr die alten Sachen nicht verkaufen wollt… es gibt bessere Alternativen zum Altkleidercontainer – darüber hat Kathrin einmal gebloggt, den Beitrag kann ich euch sehr empfehlen!)
Meine Ausnahmeregelung kam zum Tragen!
Erinnert ihr euch? Ich hatte so ein paar klitzekleine Ausnahmen für meine Aktion festgelegt. Betitelt habe ich meine Ausnahmen mit: „Das Kaufen von Funktionskleidung und Unterwäsche (BH, Strumpfhose, Sportschuhe, Winterjacke – wenn etwas Altes irreparabel kaputt ist).“ Und diese Ausnahmeregelung kam zum Tragen.
Aber vorab: Bezüglich Unterwäsche will ich auch mal das Nähen probieren. Ich hab mir mal das Buch „Alles Jersey – Bodywear“ (Partner-Link) von Swantje gekauft und bin mir sicher, dass ich da Inspiration für Jersey-BHs, Slips und auch einfache Sporttops für Yoga finde. (Ich hab mehrere schwarze Tops von H&M und Co, die aber nach mehreren Wäschen sofort Löcher bekamen. Kennt ihr bestimmt. Für Yoga zuhause ist das okay, aber im Studio will ich jetzt nicht wie so ein Schlonz rumlaufen. Solche Tops möcht ich mal in besserer Qualität selbernähen.)
Jetzt aber zurück zu meiner Ausnahme: Eine Ausnahme sind und bleiben Strumpfhosen. Einige von euch waren so lieb, mir Links zu Schnittmustern für Strumpfhosen zu senden. Für Feinstrumpfhosen geht das aber leider nicht, und ich trage viele Kleider und Röcke. Und zu meinem aktuellen Fall: Bei den eisigen Temperaturen brauchte ich dringend eine Thermostrumpfhose und habe mir entsprechend eine gekauft. Denn in meine Thermostrumpfhose hab ich mit meiner Stoffschere ein riesiges Loch am Knie gerissen. Fragt nicht, wie das passiert ist….. Ich gestikulierte mit Schere in der Hand. Jaaaaahhhh… (Nicht zuhause nachmachen!)
Nicht zu frieren, ist doch ein guter Grund – und das ist genau, was ich mit meinen Ausnahmen auch sagen möchte: Das sind alles Sachen, die man sich nicht kauft, weil man grade mal wieder so richtig in Konsumierstimmung ist. Ich denk jetzt nicht so oft „Ne neue Thermostrumpfhose wär mal wieder was, schnell bestellen und konsumieren!“. Versteht ihr, was ich meine?
Fun Fact
Vor kurzem hat mich am Abend aus dem Nichts eine unfassbare Nachrichtenflut erreicht – mein Bruder, meine Mutter und ungefähr 30 Leute auf Instagram schrieben mir: „Guck Stern TV!“ Da ich keinen TV-Empfang habe (nur Netflix und Co.!), hab ich direkt den Livestream angeworfen. Bei Stern TV wird nämlich ein ähnliches Experiment in Angriff genommen: Zwei Damen dürfen das ganze Jahr nichts kaufen und es gab zusätzlich einen Kleiderschrank-Kahlschlag: Hier wurde zunächst alles ausgemistet, was über sechs Monate nicht getragen wurde. Das wäre mir ein bisschen zu krass – ich miste lieber aus, was ich viel länger schon nicht mehr getragen hab (schlimm genug!) und halte das etwas freier.
Hier könnt ihr Details nachlesen. Ich finde es jedenfalls richtig super, dass dieses Thema eine immer breitere Öffentlichkeit erreicht. Jeder Schritt zählt!
Genäht
Genäht habe ich diesen Monat zwei Teile, die ihr auch bereits kennt: nämlich meinen Pflanzenrock und mein Basic Shirt für #naehdirwas. Und ich fühle mich richtig gut damit – denn nähen statt kaufen bedeutet nicht, dass man jede Woche einen Wahnsinns-Output an neu genähten Sachen braucht. Theoretisch könnte man nichts kaufen – und das ganze Jahr nur ein neues Teil nähen und das wäre ebenso genau im Sinne der Aktion. Ich beobachte mein Nähverhalten mal weiter und bin gespannt!
Ihr merkt, ich komm bei diesem Thema immer soooo ins Quatschen – ich finde nämlich, man kann gar nicht ausgiebig genug darüber sprechen, was so eine Challenge mit einem macht. Ich bin ganz gespannt auf eure Erfahrungen! Verlinkt hier euren Beitrag zu eurem Zwischenfazit im März – und verwendet auf Social Media die Hashtags #2018DIYdontBuy und #2018nofastfashion
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Verlinkt hier euren Beitrag zu eurem Zwischenfazit zu #2018DIYdontBuy:
[inlinkz_linkup id=769282 mode=1]
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Ich bin soooo gespannt auf eure Erfahrungen im zweiten Monat! Erzählt mir davon!
Ich bin Lisa – und ich kann nie still sitzen. Auf mein feenstaub blogge ich seit 2013 über meine Leidenschaften: Das sind tolle DIY-Ideen, schickes Design und ganz besondere Illustrationen. Hauptsache selbstgemacht! Mehr über mich.
Anni says
Hallöchen!
Immer super spannend zu lesen, wie andere mit dem Konsumverzicht umgehen. Bei mir ist es nun ein Jahr ohne Fast Fashion und zwei Monate seit ich mich intensiver mit DIY auseinandersetze. Meine Nähversuche waren mittelmäßig, aber ich bin jetzt anderweitig kreativ geworden.
Aber das Ausmisten ist eine schier endlose Aufgabe, finde ich. Man verändert sich ständig und damit auch der Geschmack und die Bedürfnisse. Ich packe ausgemistete Sachen jetzt in der Regel erstmal 3 Monate weg und entscheide danach. So wurden einige ausgemusterte Teile mit etwas Abstand doch wieder zu Lieblingsstücken!
Liebe Grüße aus Hamburg
Anni
Stephanie says
Ohja, Kleiderschrank ausmisten! Da bin ich aktuell auch dran. Tatsächlich gar nicht so einfach, aber dennoch hab ich auch letztes Wochenende endlich zwei große Säcke zur Altkleidersammlung gegeben und einen Teil auf Ebay gestellt. Ich find’s tatsächlich schon direkt übersichtlicher, aber da geht noch was 😀
Jenni says
Liebe Lisa,
ich finde das mit dem Ausmisten eine total spannende Sache!
Selbst bin ich bereits seit anderthalb Jahren dabei, alles in der Wohnung zu untersuchen – nach dem Prinzip, das du für deinen Kleiderschrank gewählt hast: Brauche ich das noch? Liebe ich das Ding? Oder habe ich es nur, weil es zu umständlich ist, es wegzugeben oder ich ein schlechtes Gewissen diesbezüglich habe (Geschenk einer anderen Person)?
Ich finde es total wichtig, sich solche Fragen zu stellen und zu schauen, wo die überflüssigen Dinge in unserem Leben sich tummeln.
Denn häufig macht einen das unruhig und missmutig – und man weiß gar nicht so recht, wieso.
Das mit dem Nähen finde ich wunderbar – bisher habe ich mich da noch nicht herangetraut. Aber ich stricke jetzt zumindest Schals, Mützen und Pullis selbst. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
PerlenKuchen says
Liebe Lisa,
auch wenn ich nicht bei Deiner Aktion mitmache, (weil ich nicht so gut nähen kann und das wäre dann kritisch 😀 ) lese ich gerne Deine Beiträge über Dein Fortschritt. Du schreibst so schön, das ich das Gefühl habe, ich sitze bei Dir im Wohnzimmer und Du erzählst mir das alles 😀 😀
Auf jeden FAll, drücke ich Dir die Daumen, daß Du noch bis Mittwoch durchhälst und auch weiter alles so gut geht 😉
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und sende liebe Grüße aus Österreich!
Andrea
Filiz | Filizity.com says
Das ist wirklich sehr interessant! Regelmäßiges Ausmisten ist sowieso wichtig, finde ich.
Vielleicht sollte ich sowas in der Art auch mal ausprobieren, man lässt sich einfach viel zu schnell dazu verleiten, immer mehr neue Teile zu kaufen!
Viele liebe Grüße,
Filiz von http://www.filizity.com
Corinna says
Hi Lisa,
ich habe mich auch entschieden keine Sachen mehr von H& M für meine Kinder mehr zu kaufen, sondern second hand KLeidung zu kaufen und/oder zu nähen.
liebe Grüße,
Corinna